Da nach dem Krieg 1945 alle Sportvereine aufgelöst wurden, mussten neue Strukturen aufgebaut werden. 1948 wurde der Deutsche Sportausschuss als Dachverband zur Organisation des Sportbetriebes gegründet. Dieser übernahm die Neu-Ausrichtung der wieder zugelassenen Sportgemeinschaften zu Betriebssportgemeinschaften. In Magdeburg wurden z.B. aus dem aufgelösten Verein A.T.V. Vorwärts Magdeburg-Fermersleben die Sportfreunde Fermersleben und aus diesem dann später die BSG Diesel Magdeburg. Daraus wurde die BSG Stahl Süd und daraus die BSG Motor Mitte Magdeburg. Aus dieser BSG ging dann der Magdeburger SV 1990 hervor, der heute MSV 90 Preußen heißt. Also alles nicht so einfach.

Die neugegründeten Vereine wurden Trägerbetrieben zugeordnet, was sich auch in der Namensgestaltung widerspiegelte. Sportvereine mit dem Namen BSG Motor hatten in der Regel einen Betrieb des Maschinenbaus oder der Metallverarbeitung als "Sponsor", die BSG Traktor gehörte zur Landwirtschaft, BSG Post zum Post- und Fernmeldewesen, BSG Lokomotive zur Reichsbahn usw. Diese Betriebe übernahmen die Finanzierung der Vereine, unterhielten die Sportstätten und förderten die Vereine und deren Sportler. Dies alles geschah unter dem Dach der betrieblichen Gewerkschaftsgruppen.

Ab 1954 begannen die Gründungen der Sportclubs. Diese hatten die Aufgabe den Leistungssport zu fördern und die besten Sportler der Region auszubilden. Diese Sportclubs erhielten eine weitaus bessere Förderung als die Betriebssportgemeinschaften, was sich in den Sportstätten und Trainingsmöglichkeiten niederschlug. Die dorthin delegierten Sportler errangen bei Welt- und Europameisterschaften, bei Olympischen Spielen und anderen internationalen Wettkämpfen Unmengen an Medaillen.

Der SC Aufbau Magdeburg wurde am 01. März 1955 gegründet. Als ersten Sektionen gehörten Handball (ehem. 1. Männermannschaft der BSG Aufbau Börde), Schwimmen, Wasserball, Turnen und Wintersport (Klingenthal) zum Sportclub Aufbau Magdeburg. Später kamen noch Kanu, Rudern, Boxen, Fußball, Leichtathletik und andere Sportarten hinzu.

Grundlage für die Erfolge waren auch die modernen Sportstätten, die den Sportlern zur Verfügung gestellt wurden. So wurde 1958 das Stadion der Bauarbeiter eingeweiht. Dort können die Schwimmer in einem beheizbaren Schwimmbecken trainieren. Ab 1959 wird im Winterhafen ein Kanukomplex errichtet. Dort können nach der Eröffnung 1962 die Kanuten trainieren. Die Erfolge lassen dann auch nicht lange auf sich warten. Günter Perleberg wird 1960 in Rom Olympiasieger in der 4x500-Meter-Staffel im Einer-Kajak (gesamtdeutsche Mannschaft).

1962 wird die Elbeschwimmhalle eingeweiht. Mit einem 50-m-Becken und einem 10-m-Sprungturm war sie die größte und modernste Halle in der DDR und auch für internationale Wettkämpfe geeignet.

Im Juli 1965 wird aus dem SC Aufbau der SC Magdeburg, im Dezember des Jahres wird die Fußballabteilung ausgegliedert und als 1.FC Magdeburg eigenständig.

In der Folgezeit entwickelt sich der SC Magdeburg zu einem der erfolgreichsten Vereine der DDR.

(wird weitergeführt)