Stadtwappen
1301   -

Der Erzbischof Burchard II. lässt im Einverständnis mit dem Rat der Stadt zehn Innungsmeister verhaften und auf dem Alten Markt hinrichten.

  Daten geändert -

Die Bürger von Magdeburg überfallen das Judendorf bei der Sudenburg, plündern es und ermorden mehrere Juden. Nach einer Aussage eines Dienstmädchens sollen die Juden angeblich ein Bild von Jesus an ein Kreuz genagelt haben.

Altes Wappen von Magdeburg (Archiv Chronik)
1302   -

07.September Auf einer Urkunde des Rates und der Schöffen der Stadt Magdeburg für das Kloster St. Agneten in der Neustadt erscheint das Magdeburger Wappen als Siegel. Es ist die älteste Darstellung des Stadtwappens.

1303   -

Das Domkapitel sowie die der Abt des Kloster Berge, der Propst vom Kloster Unser Lieben Frauen, die Stifte St. Sebastian und St. Nicolai in der Altstadt und der Stift St. Petrie und Paul schließen sich in einem Bündnis zusammen, um sich gegen Bedrückungen durch den Erzbischof beizustehen.

Modell der Katharinen-Kirche auf dem Breiten Weg (Archiv Chronik)
1305   -

13.Mai Erzbischof Burchard II. gestorben. Heinrich, Fürst von Anhalt-Aschersleben wird neuer Erzbischof.

1306   -

21.Januar Erzbischof Heinrich II. erhält mit dem Pallium die päpstliche Bestätigung für sein Amt und muss dafür 1.000 Mark Stendaler Silber bezahlen.

1307   -

06.Mai Erzbischof Heinrich II. erobert Schönebeck durch eine Kriegslist. Sein Feldherr Otto von Welschleben ließ Soldaten auf Kornwagen verstecken und diese heimlich in die Stadt bringen. Sie eroberten das Stadttor, die nachfolgenden Truppen nahmen die Stadt ohne Widerstand ein.

Altar und Lettner im Dom (Archiv Chronik)
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Der Erzbischof und die Bürgerschaft von Magdeburg geraten in einen Streit um die Herrenpforte an der Südseite des Doms. Die Domherren hatten dem, von der Stadt angestellten Pförtner, die Schlüssel abgenommen und der Erzbischof lehnte die Herausgabe mit den Worten "die Pforte ist unser, denn sie heißt die Herrenpforte" ab. Der Bürgermeister Hans von Hohnstein entgegnete, "das die Pforte zwar Herrenpforte heiße, aber die Herren der Pforte sind wir". Er ließ die Sturmglocke der Johanniskirche läuten und der Erzbischof gab die Schlüssel zurück.

Domgestühl (Archiv Chronik)
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11.November Erzbischof Heinrich II. verstorben. 

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25.November Burchard von Querfurt wird zum Erzbischof von Magdeburg gewählt.

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Der neue Erzbischof Burchard III. erhält nach seiner Wahl ein Geldgeschenk in Höhe von 50 Mark Silber und Wein im Werte von 10 Mark Silber von der Stadt. Gleichzeitig wird ihm das Schloss Randau übereignet welches er aber gleich für 400 Mark Silber weiterverkauft.

1308   -

Erzbischof Burchard III. erhält von Papst Clemens V. den Auftrag, zusammen mit den Erzbischöfen von Mainz, Köln und Trier, eine Untersuchung gegen die Templer einzuleiten.

Blick in den Hohen Chor (Archiv Chronik)
1309   -

Magdeburg erhält das Stapelrecht für Getreide verliehen (1821 wieder aufgehoben). Erzbischof Burchard III. unterzeichnet einen Vertrag, der den Magdeburger Kaufleuten das Recht zugesteht, dass alle Waren die auf der Elbe transportiert werden für drei Tage in Magdeburg zu lagern und Steuern dafür zu erheben.

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Erzbischof Burchard III. erhebt auf auf fremde Handelsgüter, vor allem auf Bier, hohe Steuern. Außerdem versucht er die einheimischen Brauer zu zwingen, die Brauhefe aus der erzbischöflichen Brauerei zu erwerben. Als diese sich weigern, werden sie in den Bann gelegt.

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Die Steuerfreiheit der vor den Toren der Stadt liegenden bürgerlichen Besitzungen wird vom Erzbischof aufgehoben.

Johanniskirche (Archiv Chronik)
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24.November Zwischen dem Erzbischof und den Bürgern der Stadt Magdeburg wird ein Vertrag geschlossen in dem der Erzbischof ihnen die althergebrachten Rechte zusichert. Dafür muss die Stadt 600 Mark Silber an den Erzbischof zahlen.

1310   -

Der Dompropst stellt dem Magistrat die Versicherung aus, dass er seine geistliche Gerichtsbarkeit über die Stadt nie missbrauchen wolle.

Katharinenaltar (Archiv Chronik)
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Der Erzbischof lässt das vor den Toren der Stadt weidene Vieh der Bürger wegtreiben, erhebt auf alle Arten von Getreide hohe Steuern und lässt einen reichen Bürger, dem er vorher freies Geleit zugesagt hatte, festsetzen. Erst nach Zahlung von 200 Mark Silber kommt er frei.

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10.Dezember In einer  Bulle bestimmt Papst Clemens V., dass Erzbischof Burchard III. die in und bei der Magdeburger Diözese gelegenen Güter der Templer unter Zwangsverwaltung stellen soll.

1311   -

Der Katharinen-Altar im Dom wird geweiht.

1312   -

Erzbischof Burchard III. verkauft vier Ackerstücke am Judenkever Judenkever = jüdischer Friedhof (hebräisch בית-עלמין bzw. בית-עולם, dt. „Haus der Ewigkeit“ (WIKIPEDIA) , die ihm das Kloster Berge überlassen hat, für 100 Mark Silber an einen Juden. Mit dem Geld tilgt er seine hohen Schulden.

1313   -

Nach einem Aufstand gegen den Erzbischof wird die Stadt in Bann gelegt und belagert.

Auf alt getrimmte Lampe an der Magdalenenkapelle (Archiv Chronik)
1314   -

Der Erzbischof Burchard III. verbündet sich mit dem Markgrafen von Meißen, dem Herzog von Braunschweig und dem Grafen von Mansfeld. Gemeinsam beginnen sie mit der Belagerung von Magdeburg. Da die Stadt genug Proviant zur Verfügung hat, ziehen sie Belagerer nach 4 Wochen wieder ab. Es kommt zu einem Aufstand gegen den Erzbischof, unter anderen wird sein Palast geplündert und ein zum Dom führender Geheimgang zerstört.

Wundertätige Schwarze Madonna  (Archiv Chronik)
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Der bewaffnete Aufstand der Bürger zwingt den Erzbischof zur Flucht. Wenig später wird er gefangen genommen und nur gegen das Versprechen, Frieden zu halten und Verträge zu achten, wieder freigelassen.

    -

18.Dezember Durch Vermittlung des Markgrafen Waldemar wird ein Friedensvertrag zwischen Magdeburg und dem Erzbischof geschlossen.

1315   -

Ratmänner, Innungsmeister und Bürgerschaft von Magdeburg gehen ein Bündnis mit der Stadt Halberstadt ein, nach dem bei Fehde und Krieg immer erst eine Schlichtung des Falles versucht werden soll.

Maria-Magdalenen-Kapelle (vorn) mit St.Petri- und Walloner-Kirche (Archiv Chronik)
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Die Maria-Magdalenen-Kapelle wird als Sühnekapelle errichtet.

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04.April Zwischen Erzbischof Burchard III. und den Bürgern der Stadt Magdeburg wird zu Groß Salze ein Vertrag geschlossen, in dem sich die Bürger verpflichten, den durch sie zerstörten Bischofsgang wieder herzustellen und 3500 Mark Schadenersatz zu zahlen. Im Gegenzug lässt der Bischof den Bürgern die freie Wahl der Räte und Innungsmeister.

Altar im Dom (Archiv Chronik)
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Der Erzbischof erpresst von der Stadt noch einmal 1000 Mark, um beim Papst die Freisprechung vom Bann zu erreichen. Auf der Reise nach Rom lässt er seinen geleisteten Eid gegenüber der Stadt für nichtig erklären.

1316   -

In Magdeburg herrscht eine schwere Hungersnot, die der Erzbischof Burchard III. noch steigert, indem er versucht, die Getreidezufuhr in die Stadt zu verhindern.

Der Hohe Chor mit dem Hochaltar und dem Osterleuchter (Archiv Chronik)
1321   -

Erzbischof Burchard III. erlässt eine Verordnung, dass kein Testament und keine Schenkung gültig sein solle, wenn dem Domstift nicht ein Anteil zufällt.

1323   -

01.August Der Rat der Stadt sieht sich gezwungen beim Kaiser gegen die vom Erzbischof erzwungenen Maßnahmen Beschwerde einzulegen. Kaiser Ludwig von Bayern bestätigt daraufhin die althergebrachten Rechte und Privilegien der Stadt.

Johanniskirche (Archiv Chronik)
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01.August In einer Urkunde verpflichtet sich die Stadt Magdeburg dem König Ludwig von Bayern gegen seine Widersacher beizustehen.

1324   -

05.Februar Der Rat der Stadt Magdeburg schließt mit der Stadt Halle ein Schutzbündnis gegen den Erzbischof Burchard III.

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Die Städte Kalbe, Neuhaldensleben und Burg sowie der Herzog Otto von Braunschweig, die Grafen von Mansfeld, Wernigerode, Barby, Querfurt und die Herren von Honstein, Hackeborn und Regenstein schließen sich dem Bündnis von Magdeburg und Halle an.

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21.August Papst Johannes XXI. ermahnt die Ratsmänner und die Bürgerschaft von Magdeburg und Halle zu unbedingtem Gehorsam gegenüber den Erzbischof.

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13.Oktober Nach einer blutigen Fehde kommt es zu einem Vergleich, in dem die Städte Magdeburg, Halle und Kalbe vom Bann befreit und bei ihren verbrieften Rechte belassen werden.

Detail vom Grab der Königin Editha (Archiv Chronik)
1325   -

16.Juli In einer im Dorf Insleben Das Dorf Insleben befand sich in der heutigen Neuen Neustadt, etwa zwischen der Kastanienstraße - Mittag-/Wasserkunststraße vor den Toren der Stadt ausgestellten Urkunde, verpflichtet sich das Domkapitel gegenüber den Städten Magdeburg, Halle und Kalbe und deren Verbündeten zum Ersatz der ihnen durch den Erzbischof zugefügten Schäden mit dem ausdrücklichen Versprechen, dem Erzbischof bei seinen unrechtmäßigen Forderungen keine Hilfe leisten zu wollen.

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29.August Der Erzbischof Burchard III. wird in eine Falle gelockt und gefangen genommen.

xxx (Archiv Chronik)
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21.September Erzbischof Burchard III., Stadtherr von Magdeburg, wird von aufgebrachten Bürgern im Rathauskeller (Bischofssaal) erschlagen.

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Durch den Mord am Erzbischof wird die Stadt vom Papst mit Bann und Interdikt und vom Kaiser mit der Reichsacht belegt.

1326   -

19.August Der im Vorjahr ermordete Erzbischof Burchard III. wird im Dom beigesetzt.

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20.September Anstelle des ermordeten Erzbischofs Burchard III. wird Heidenreich von Erpitz in das Amt gewählt.

Grabstelle Otto des Großen (Archiv Chronik)
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Erzbischof Heidenreich begibt sich auf eine Reise nach Avignon um vom Papst das Pallium zu empfangen. In Thüringen wird er von Adligen gefangen genommen und auf dem Schloss Brandenfels eingesperrt.

1327   -

Nach einem Jahr in Gefangenschaft wird Erzbischof Heidenreich freigelassen. Er will seine Reise nach Avignon fortsetzen, erkrankt aber bei einem Aufenthalt in Eisenach. Dort ist er verstorben und im Minoritenkloster beigesetzt.

Hohe Chor (Archiv Chronik)
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08.August Otto von Hessen wird zum Erzbischof von Magdeburg geweiht. Er erhält das Pallium aus den Händen der Bischöfe von Münster, Osnabrück und Merseburg.

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Die Stadt Magdeburg erkennt den vom Papst eingesetzten neuen Erzbischof Otto von Hessen an

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01.September Erzbischof Otto spricht in einer Urkunde die Stadt Magdeburg von der Schuld an der Ermordung des Erzbischof Burchard frei und verpflichtete sich, sie in allen Rechten und Freiheiten zu schützen.

Altes Hauszeichen (Archiv Chronik)
1328   -

Erstmals werden in Magdeburg Hauszeichen urkundlich erwähnt. In einer Urkunde wird von dem "brokkenhovedes hof up dem breden weghe" ein jährlicher Zins dem Hospital zum Heiligen Geist übertragen.

1329   -

17.März Kaiser Ludwig von Bayern hebt in einer Urkunde die Reichsacht auf und spricht die Magdeburger von jeder Schuld an der Ermordung des Erzbischofs Burchard frei und stellt sie unter seinen Schutz. Erzürnt über diese Eigenmächtigkeit erneuert Papst Johannes XXII. das Interdikt und den Bann.

Neues Hauszeichen (Archiv Chronik)
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26.November In einer Urkunde wird über ein vom Rat und den Meistern der fünf großen Innungen eingerichtetes "Femegericht" berichtet. Demnach sollen die Ratmänner und Innungsmeister alljährlich zwei Mitglieder des Rates und zwei Mitglieder der Bürgerschaft zu "Femegrafen" wählen. Diese werden vor dem Rat vereidigt und haben über Raub, Mord, Verrat, Brandstiftung und Diebstahl gemäß dem Femerecht zu urteilen.

  1330   -

01.Mai In Magdeburg brechen offene Auseinandersetzungen zwischen den Bürgern und dem Rat der Stadt aus. Die niederen Zünfte protestieren gegen die Privilegien der Patrizier.

      -

08.Mai Ein neuer Rat wird eingesetzt und eine neue Ratsverfassung eingeführt (gültig bis 1630).

      -

02.Juni Erzbischof Otto bestätigt die Statuten der Innung der Bäcker.

Der Alte Markt (Archiv Chronik)
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27.Dezember Magdeburg erhält einen, nach der neuen Ratsordnung, zusammengesetzten Rat. Erstmalig werden die Innungsmeister und "gemeine" Bürger in den Rat aufgenommen.

      Der neue Rat setzt sich zusammen aus:
      - je einem Mitglied aus den fünf großen Innungen der Gewandschneider, Seidenkrämer, Kürschner, Schuhmacher und Gerber, Leinwandschneider
Kloster Unser Lieben Frauen (Archiv Chronik)
      - je ein Mitglied, gewählt von der Lakenmacher- , der Schmiedeinnung und Fleischerinnung,
      - ein Mitglied aus der Brauer- und der Bäckerinnung,
      - ein Mitglied aus den Innungen der Goldschmiede, der Schilderer und der Schneider.
      Diese 10 Ratsmänner wählen noch zwei geeignete Mitglieder der gemeinen Bürgerschaft in den Rat.
1331   -

30.Juni In einer Bulle von Papst Johann XXII. werden die Bedingungen für die Aufhebung des Kirchenbanns und des Interdikt beschrieben.

Dom (Archiv Chronik)
    -

30.Juni Papst Johann XXII. beauftragt den Propst des Klosters Unser Lieben Frauen zu Magdeburg, die Magdeburger mit Ausnahme von 19 Bürgern vom Bann zu lösen, der über sie wegen der Ermordung des Erzbischofs Burchard III. verhängt war.

1332   -

10.Juli Erzbischof Otto bestätigt die Innungen der Tuchmacher in Magdeburg und Neustadt.

Stadttor (Archiv Chronik)
1333   -

01.März Nach dem Mord an Erzbischof Burchard III. (1325) und den darauf folgenden Strafen, verpflichten sich die Ratsherren, Innungsmeister und Bürger der Stadt in einer Urkunde die neue Ratsverfassung zu wahren und sich nicht mehr gegen den Erzbischof zu verschwören.

    -

26.April Nachdem die Aufhebung von Bann und Interdikt in Aussicht gestellt wurde, huldigt die Stadt den Erzbischof Otto. Es ist die erste formelle Huldigung eines Erzbischofs auf dem Alten Markt.

xxx (Archiv Chronik)
1335   -

Das Augustiner-Kloster in der Sudenburg wird gegründet.

1336   -

21.September In einem Beschluss wird festgelegt das die Schöffen aus dem Rat entfernt und nur noch auf die eigentliche Rechtspflege in Zivil- und Strafsachen beschränkt werden.

1338   -

Mönche vom Karmeliterorden lassen sich südlich vor der Alten Stadt nieder.

Außenansicht vom Hohen Chor (Archiv Chronik)
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06.April In einem Vertrag zwischen der Stadt und den Mönchen des Augustiner-Ordens wird festgelegt das die Mönche ihr Kloster räumen und niederreißen müssen, wenn eine Befestigung der Stadt an dieser Stelle nötig wird.

1340   -

16.Oktober In einer Urkunde bekennen sich die Ratsleute und Bürger von Magdeburg zu den Einwohnern von Berlin und Kölln und beeiden, dass sie die Rechte, Freiheiten und Gewohnheiten dieser Städte nicht antasten.

Ostturm am Dom (Archiv Chronik)
1347   -

Magdeburger Bürger kämpfen für Erzbischof Otto gegen den Herzog Magnus von Braunschweig und nehmen dabei die Stadt Schöningen ein.

1349   -

Papst Clemens VI. hebt Bann und Interdikt auf.

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Magdeburger Truppen unterstützen den Erzbischof Otto gegen die Mark Brandenburg und belagern Frankfurt an der Oder.

Der Dom von der Bastion Cleve aus gesehen (Archiv Chronik)
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Durch den Erzbischof Otto und dem Rat der Stadt werden zahlreiche Juden gerettet und in Schutz genommen. Diese werden beschuldigt die Pest zu verbreiten.

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Zu Pfingsten bricht erstmalig die Pest in Magdeburg aus. Schuld an dieser Seuche wird den Juden gegeben. Sie sollen durch Brunnenvergiftungen den Ausbruch verursacht haben und werden daraufhin auf das grausamste verfolgt.

"Typenschild" der Johanniskirche (Archiv Chronik)
1350   -

Die Stadt Magdeburg erwirbt an der Straße nach Halle die Burg Neu-Gattersleben.

    -

Die Nikolaikirche am Dom wird abgerissen und an der Nordwestecke des Domplatz neu errichtet. Sie war dem Bau der Domtürme im Wege.

    -

Auf dem Rottersdorfer Feld wird ein Pestfriedhof angelegt, da die städtischen Friedhöfe die Pesttoten nicht mehr erfassen können.

Türme der Johanniskirche (Archiv Chronik)
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Magdeburger Bürger fallen über das Judendorf her, plündern und zerstören es.

1351   -

Nachdem die Pest abgeklungen war, kommt es zu einem Krieg zwischen der Stadt und dem Adel des Erzstifts. Auslöser war ein Raubangriff auf Bürger der Stadt, die Wegnahme von Vieh auf der Neustädter Feldmark und die Beschädigung von Sachen. Nach einigen Empfindlichen Niederlage wurde ein Bündnis mit den Städten Braunschweig, Goslar, Halberstadt und anderen geschlossen.

Domtürme (Archiv Chronik)
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24.Juni Magdeburg schließt mit Helmstedt einen Vertrag, der besagt, das im Bündnisfall Magdeburg 12 Reiter und 3 Schützen stellen soll. Bezahlt werden sie von Magdeburg, Kost und Hufbeschlag übernehmen die Helmstädter.

1352   -

23.März Der Erzbischof und das Domkapitel schließen mit der Stadt ein Schutzbündnis gegen den Adel.

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10.August Bei Ursleben wird der Adel vernichtend geschlagen und auf Vermittlung der Stadt Braunschweig kommt es zum Friedensschluss

1355   -

07.Dezember Magdeburg erhält von Kaiser Karl IV. die Bestätigung aller ihm von früheren Kaisern und Königen verliehenen Rechte und Privilegien.

Grabplatte für Erzbischof Otto von Hessen (Archiv Chronik)
1357   -

Zum zweiten mal kommt es zu einem Pestausbruch.

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Erstmalige Erwähnung einer Orgel im Dom

1358   -

25.August Der Alten Stadt Magdeburg wird in Abwesenheit vor dem Kaiserlichen Gericht eine Geldstrafe von 10.000 Mark in Silber angedroht, wenn sie nicht die Ansprüche vom Herzog Rudolf von Sachsen-Wittenberg an der Burg Neugattersleben anerkennt.

Grabplatte für Erzbischof Otto von Hessen (Archiv Chronik)
1361   -

30.April Erzbischof Otto stirbt in Wolmirstedt und wird im Magdeburger Dom beerdigt. Bischof Dietrich von Kagelwit wird neuer Erzbischof.

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12.Oktober Erzbischof Dietrich erhält von Kaiser Karl IV. die Bestätigung aller Rechte, Privilegien und Besitzungen des Erzstifts.

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20.Oktober Kaiser Karl IV. weist den Rat und die Bürgerschaft der Altenstadt Magdeburg ausdrücklich auf ihre Pflicht zum Gehorsam gegenüber dem neuen Erzbischof Dietrich hin.

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01.November Erzbischof Dietrich stellt in Bautzen der Stadt Magdeburg einen Huldbrief aus, worin er die Rechte, Freiheiten und Privilegien der Stadt bestätigt.

Tor im Möllenvogteigarten (Archiv Chronik)
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17.November Mit großen Feierlichkeiten zieht der neue Erzbischof in die Stadt ein. Am selben Tag kommt es zu einem Streit mit den Schöffen der Stadt, da der Erzbischof die Wahl von neuen Schöffen an sich ziehen wollte.

1362   -

Nachdem die Magdeburger Bürger beginnen an der Herrenpforte und hinter der Möllenvogtei Türme zur Verteidigung der Stadt zu errichten, kommt es zwischen ihnen und dem Erzbischof zu Streitigkeiten. Unter Androhung, die Stadt in den Bann zu legen und die Gottesdienste zu verbieten, verlangt der Erzbischof die Einstellung der Arbeiten.

Der Schutzheilige Mauritius an der Westfassade (Archiv Chronik)
1363   -

Zwischen dem Erzbischof Dietrich und dem Rat der Stadt werden Verhandlungen zum Weiterbau der Türme geführt. Dabei beharrt der Erzbischof darauf, dass der Turm an der Möllenvogtei auf seinem Gebiet steht. Da keine Einigung erreicht werden kann, wird ein Schiedsgericht einberufen.

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Zu Ostern treffen die Räte der Stadt und der Erzbischof im erzbischöflichen Palast zusammen und versuchen anhand von Urkunden zu klären wer sich im Recht befindet. Wieder kann keine Einigung erzielt werden.

Domtürme (Archiv Chronik)
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In einer Landfriedensurkunde wird festgelegt, dass die Neustadt 15 Mann zum Waffendienst abzustellen habe. Ebensoviel habe das Dorf Olvenstedt beizutragen.

    -

13.Oktober Der Neubau des Domes wird, obwohl noch nicht fertiggestellt, von Erzbischof Dietrich geweiht.

    -

Am Ende des Jahres lässt der Rat den Dechanten des Nikolaistifts festnehmen und ins Gefängnis werfen. Erzbischof Dietrich verhängt daraufhin den Bann über die Stadt.

1364   -

22.Oktober Papst Urban V. fordert die Stadt Magdeburg auf, den Inquisitor bei der Verfolgung von Ketzer zu unterstützen.

1366   -

Durch allgemeinen Getreidemangel will die Stadt das Verschiffen von Getreide einstellen. Der Erzbischof will diese Verbot nicht gelten lassen und verhängt wiederholt den Bann über die Stadt.

      -

Erzbischof Dietrich weiht eine für die Augustiner erbaute Kirche. 1691 erhalten die eingewanderten Pfälzer diese Kirche zur Nutzung übereignet.

      -

Erzbischof Dietrich bittet Papst Urban V. den 1325 erschlagenen Erzbischof Burchard unter den Heiligen aufzunehmen.

  1367   -

03.September Erzbischof Dietrich verbündet sich mit dem Welfenherzog Magnus II. von Braunschweig gegen den Bischof von Hildesheim Gerhard von Berge. In der Schlacht von Dinklar erleiden sie trotz Überzahl eine vernichtende Niederlage.

      -

17.Dezember Erzbischof Dietrich gestorben. Er wurde hinter dem Hochaltar im Chor des Doms beigesetzt.

  1368   -

21.Januar Das Kloster Berge verpflichtet sich, wöchentlich 6 Brote für arme Leute und den Siechenleuten zu geben.

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09.Juni Bischof Albrecht von Sternberg aus Leutomischl/Böhmen wird von Papst Urban V. zum Erzbischof von Magdeburg ernannt.

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05.Dezember Nachdem Erzbischof Albrecht II. am ersten Advent in Magdeburg eingetroffen ist, huldigen ihn die Einwohner der Stadt.

Lebensbaumskruzifix (Archiv Chronik)
1369   -

Der neue Erzbischof, Albrecht II. beschwert sich bei den Bürgern der Alten Stadt Magdeburg, dass sie auf erzbischöflichen Gebiet Türme und Tore erbaut haben.

1370   -

12.Juni Zwischen der Stadt Magdeburg und dem Erzbischof wird ein Vergleich geschlossen. Dieser hatte die Stadt beim Kaiser verklagt weil sie Tore zwischen der Alt- und der Neustadt sowie einen Turm an der Elbe auf erzstiftischen Grund und Boden gebaut hätten. Nachdem die Stadt ihm 500 Mark Silber überlässt herrscht wieder Frieden.

Lebensbaumskruzifix (Archiv Chronik)
1371   -

Erzbischof Albrecht II. erwirkt nach dreijähriger Amtszeit beim Papst, das er wieder sein Bischofsamt in Leutomischl zurück erhält.

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13.Oktober Peter Jelito von Brünn wird neuer Erzbischof von Magdeburg.

1372   -

Der Graf von Barby verkauft für 2000 Mark Silber Schönebeck an den Magdeburger Erzbischof Peter.

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26.Januar Erzbischof Peter zieht in die Stadt ein und wird mit großen Feierlichkeiten empfangen.

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22.Februar Erzbischof Peter stellt den Städten Magdeburg und Halle Urkunden aus, in dem er ihnen die althergebrachten Rechte und Privilegien zugesteht.

Handschrift aus der Schöppenchronik
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21.April Durch den Erzbischof wird den Juden auf drei Jahre ein Schutzbrief ausgestellt. Dafür müssen sie jährlich 40 Mark brandenburgisches Silber zahlen.

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01.Juli Zwischen Magdeburger Kaufleuten und Staßfurter Pfännern wird ein Vertrag geschlossen, der bestimmt, dass Salz aus Staßfurt bei Potheritz (wüstes Dorf bei Westerhüsen) auf Elbschiffe umgeladen wird.

1373   -

Die Schöppenchronik berichtet, das in diesem Jahr eine Mühle errichtet wird, deren Bau der Erzbischof gerne verhindert hätte.

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04.Mai Erzbischof Peter gründet ein Kollegialstift bei St. Gangolphi. Da dort die Eingeweide von verstorbenen Erzbischöfen beigesetzt wurden, hieß sie im Volksmund "Kaldaunenkapelle".

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07.August Auf Befehl des Erzbischofs Peter werden die Neustadt und das Dorf Frose vereinigt. In der Vereinigungsurkunde wird das Neustädter Rathaus das erstemal urkundlich erwähnt.

  1375   -

Fast anderthalb Jahre dauert ein erneuter Pestausbruch.

  1376   -

Nach Streitigkeiten mit der Stadt verlässt Erzbischof Peter Magdeburg und versucht insbesondere dem Handel der Stadt Schaden zuzufügen. Daraufhin verbündet sich die Altstadt mit der Neustadt und bereitet sich auf einen Krieg vor.

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Wanzleben erhält durch Erzbischof Peter das Stadtrecht verliehen.

  1377   -

Das Kloster Maria-Magdalena erwirbt von einer Witwe aus dem Dorf Insleben ein Wald- und Wiesengelände für 25 Mark Silber. Der sogenannte Klosterwerder bei Magdeburg wird an einen Wärter verpachtet, der auf diesem Gelände einen Garten mit Bäume anlegt. Aus diesem entwickelt sich später der Vogelsangpark.

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Eröffnung einer Ratsapotheke zum Besten der Kranken der Stadt.

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Nach einer Klage des Erzbischof Peter erhält der Magistrat von Magdeburg eine Vorladung des Kaisers nach Tangermünde.

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13.Juni Kaiser Karl IV. weilt in Magdeburg. Er wurde am Krökentor vom Rat der Stadt und der Geistlichkeit und später im Dom vom Erzbischof feierlich empfangen.

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13.Juni Unter Vermittlung des Kaisers wird zwischen Magdeburg und dem Erzbischof ein Vergleich geschlossen, in dem festgelegt wird, wem die Gerichtsbarkeit in der Stadt zusteht und wie mit der Kornverschiffung zu verfahren ist.

  1378   -

Der Erzbischof gerät mit dem Domkapitel in Streitigkeiten. Dieser führt persönlich Klage bei Papst Gregor XI. in Rom

      -

Der Herzog von Mecklenburg fällt in das Erzstift ein, zieht plündernd und raubend umher und äschert die Dörfer Körbelitz, Biederitz und Gommern ein. Vor Cracau wird er von den Magdeburger Bürgern gestoppt und verjagt.

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06.September Die Domherren verbünden sich mit der übrigen Geistlichkeit des Erzstifts gegen den Erzbischof Peter.

1381   -

Mai Erzbischof Peter verzichtet auf sein Amt und übernimmt das Bischofsamt in Ölmütz (am 16. Februar 1387 in Ölmütz gestorben)

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Nachdem Verzicht von Erzbischof Peter wird Ludwig Markgraf von Meißen neu in das Amt gewählt.

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09.Januar Erste Erwähnung eines hölzernen Magdeburger Rolands

1382   -

17.Februar Auf einem Ball im Rathaus von Calbe an der Saale bricht ein Feuer aus. Unter den Toten, die dieses Feuer fordert, ist auch Erzbischof Ludwig.

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22.Februar Friedrich von Hoym wird neuer Erzbischof. Er stirbt jedoch schon am 09.November des selben Jahres in Merseburg.

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Die Stadt Magdeburg kauft das Schloss Angern von Gebhard von Klötze für 400 Mark

  1383   -

02.Februar Albrecht von Querfurt wird von Papst Urban VI. zum Nachfolger von Erzbischof Friedrich II. geweiht.

    -

10.Februar Die jüdische Gemeinde kauft vom Abt Johannes vom Kloster Berge zwei Morgen Land zur Erweiterung des jüdischen Friedhofs.

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29.Juni Erzbischof Albrecht III. wird feierlich im Dom in sein Amt eingeführt.

  1384   -

Das Magdeburger Judendorf wird durch aufgebrachte Bürger zerstört, nachdem die Juden für die in Europa grassierenden Seuchen verantwortlich gemacht werden.

    -

01.August Der Erzbischof verlangt von der Stadt die Abtretung des Schlosses Angern, das sie 1382 für 400 Mark gekauft haben. Sie überlassen es dem Erzbischof für 900 Mark.

  1385   -

Nachdem sie an den Erzbischof 1.000 Mark und an die Stadt 500 Mark gezahlt haben, dürfen die Juden ihr zerstörtes Dorf wieder aufbauen.

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25.Juli Erzbischof Albrecht III. bestätigt in einer Urkunde den Verkauf der zwei Morgen Land durch den Abt des Kloster Berge an die jüdische Gemeinde.

1387   -

Auf dem Stadtmarsch findet ein Scheibenschießen statt, zu welchen die Städte Braunschweig, Halberstadt, Quedlinburg, Blankenburg, Halle, Aschersleben, Kalbe und Salze eingeladen wurden. Als Preis wurde wieder eine Jungfrau ausgelobt. Der Sieger kam diesmal aus Aschersleben.

Westportal des Dom mit hl. Mauritius (Archiv Chronik)
1390   -

Erzbischof Albrecht III. erwirbt für den Erzstift die Stadt Aken. Um den Kaufpreis bezahlen zu können, verkauft er der Stadt Magdeburg die Gerichtsbarkeit für das im Jahre 1280 von Erzbischof Albrecht II. eingemeindete Stück des Dorfes Frose für 1.000 Mark Silber.

  neue Daten hinzugefügt -

01.März Zwischen Erzbischof Albrecht III. und dem Rat der Stadt Magdeburg wird ein Vergleich geschlossen, der die Kornverschiffung in der Alten Stadt regelt.

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01.November Erzbischof Albrecht entscheidet in einem Streit zwischen den Gewandschneidern zu Magdeburg und Bürger der Neustadt, welche Gewänder verkauft haben.

Remtergang (Archiv Chronik)
1392   -

19.November In einer Urkunde bestätigt Erzbischof Albrecht, dass er Hans von Dammutz seine Holzmark, geheißen Goldberghe, mit Fischerei und Grasnutzung verkauft habe.

    -

30.November Für jährlich 40 Mark Magdeburgische Währung nimmt der Erzbischof Albrecht III. die Juden auf 5 Jahre in Schutz.

Hauszeichen (Archiv Chronik)
1394   -

Dezember Die Magdeburger Schöffen werden vor das königliche Hofgericht nach Prag zitiert, um zu erklären warum sie einen Bürger aus Barby die Hilfe zur Durchsetzung seines Rechts verweigert hätten. Durch einen geschickten Juristen werden sie von aller Schuld frei gesprochen.

1395 Daten geändert -

König Wenzel von Böhmen ernennt Erzbischof Albrecht zu seinem Kanzler. Darüber kommt es zu Streitigkeiten mit der Stadt, da der Erzbischof sich kaum um sein Erzstift kümmert.

Domglocke (Archiv Chronik)
    -

01.September Papst Bonifazius erteilt Magdeburg und anderen Städten ein Ablassjahr, welche bis zum 01.September 1396 gehen sollte. "Wer nach Magdeburg in diesem Jahr reist, dem sollen seine Sünden so gut erlassen seyn, als wenn er in Rom selber gewesen wäre."

    -

Erneuter Pestausbruch in Magdeburg. Vier Jahre wird die Epidemie anhalten.

1396   -

Die (heute) älteste Glocke des Domes, die "Schelle" wird gegossen. Sie gehört als Schlagglocke zur Turmuhr und hängt im obersten Stockwerk des Nordturms.

Rathaus (Archiv Chronik)
  neue Daten hinzugefügt -

Rudolf von Sachsen fällt in das Magdeburger Land ein. Unter Führung des Dompropstes Heinrich von Warberg stellen sich die Magdeburger dagegen und erleiden bei Jüterbog eine schwere Niederlage.

1398   -

Die Vorortgemeinde Sudenburg erhält durch Erzbischof Albrecht III. ein eigenes Stadtrecht zugesprochen.

1399   -

Erzbischof Albrecht III. erneuert sein Schutzversprechen für die Juden im Judendorf von 1392 auf weitere 5 Jahre.

    -

Zwischen dem Erzbischof und dem Münzmeister Hans Koselitz wird ein Vertrag geschlossen, nach dem neue Münzen von geringeren Feingehalt geschlagen und ab dem 01.Mai 1400 in Umlauf zu setzen sind.

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